Hier erhielt ich ein Bündel Schnitthaar, ca. 100 Gramm.
Das Haar war mit einem Gummi nahe an der Schnittstelle zusammengefasst, damit es nicht durcheinander kam.
Als erstes habe ich die „Unterlängen“ durch die Hechel ausgezogen.
Die Haare, die zum Verarbeiten zu kurz sind, werden somit aussortiert.
Aus den kurzen Haaren fertige ich Haarkrepp an, welches man zum Polstern von Hochfrisuren verwenden kann. Dazu wird das Haar zwischen zwei Bindfäden geflochten und später zusammen mit anderem aufgwickeltem Haar gekocht. In einer basischen Lösung nach jahrhundertealtem Rezept bekommt das Haar eine so stabile Krause (Dauerwelle)
Ein kleines Bündel des Schnitthares war einiges kürzer, als der Rest. Daraus habe ich eine Tresse für eine einzelne Locke angefertigt. Die Locke wurde auf einen Holzwickler (den ich selber drechselte) gewickelt und zusammen mit dem Krepp gekocht.
Aus den anderen Haaren wurden drei etwa gleich lange Tressen geschlagen und diese mittels Kordelmaschine zu Zöpfen vernäht. Der dreigeteilte Zopf kann so geflochten werden und ergibt ein komplettes Haarteil.
Beispiel für weitere Arbeiten, „Entstehung von Stocklocken“
Beim Kochen stellte sich heraus, dass das dunkle Haar gefärbt war und die Farbe auswusch. Daher präsentiert sich das Endergebnis völlig anders, als erwartet. Naturhaar behält seine Farbe während des Kochvorgangs.